Hallo liebe Kinder,

Hallo,

mein Name ist Guido Kasmann

Ich bin Geschichten-Erfinder und habe Gregor von Gutenbrink aus dem Hause derer von Niederfahrenhorst erfunden und Schirmel und Oderich  …. und Theo, Skelett O’Hara, die Osterschildkröte, Kuno, den Kobold und viele andere…

1959 bin ich geboren. Nun könnt ihr ausrechnen, wie alt ich jetzt bin. Früher war ich jünger. Vor ganz langer Zeit war ich einmal so alt, wie ihr im Moment seid.

Ich bin zu einer Zeit Kind gewesen, als es nur zwei oder drei Fernsehprogramme gab und die sendeten auch erst später am Nachmittag und abends. Computer gab es gar keine. Auch keine CDs, keineTablets, keine Smartphones, kein Internet…

Klingt unglaublich, nicht wahr?

Was habe ich denn die ganze Zeit gemacht? Das kann ich euch sagen: Ich habe getan, was die meisten von euch auch so gerne tun: Ich habe gespielt. Am liebsten draußen, auch im Regen, oder drinnen, egal ob die Sonne schien oder nicht.

Ich habe übrigens wenig gelesen. Ehrlich! Denn ich hatte nur ein paar Bücher. Zwei Märchenbücher, die habe ich immer wieder gelesen. Später bekam ich noch ein paar andere Bücher.

Mein Leben als Erfinder von Geschichten…

Ich habe mir Geschichten ausgedacht und sie gespielt. Meine Teddybären und Pucki, mein Hase, die alle auch in meinem Bett schlafen durften, sprachen miteinander und mit mir. Teddy war der Boss, Pucki hatte viele Ideen, Brüderchen (den nannte ich so, weil er später kam und daher der Bruder von Teddy war) war etwas ängstlich. Ich habe sie verkleidet, mit Wollresten, Taschentüchern, habe ihnen Autos, sogar ein Motorrad gebaut, sie mit in die Ferien genommen und und und …

Als ich schon älter war, habe ich angefangen, selber Geschichten und Gedichte zu schreiben, darin ging es meistens um Liebe und ich war immer ein Held.

Noch später habe ich eine Schülerzeitung veröffentlicht, mit Freunden zusammen. Aber auch da habe ich schon lieber Geschichten erfunden als Berichte zu schreiben.

Schlagzeuger und Lehrer

Etwa zur gleichen Zeit habe ich angefangen Schlagzeug in einer Rock-Band zu spielen. Die Texte für die Stücke habe ich manchmal selber geschrieben. Da hatte ich aber schon einen Führerschein, so alt war ich da.

Irgendwann, noch viel später, wurde ich Lehrer und hatte zwei Kinder. Für die beiden, Anna und Jan, habe ich Gregor von Gutenbrink aus dem Hause derer von Niederfahrenhorst auf Burg Kummerschreck erfunden.

Das war der Beginn meines Lebens als Erfinder von Geschichten.

Fragen von Kindern...

… die bei meinen Lesungen gestellt werden:

Haben Sie Kinder?
Ich habe zwei Kinder, sie heißen Anna und Jan. Sie waren immer die ersten, denen ich meine neuen Geschichten vorgelesen habe. Jetzt hören sie aber lieber Musik oder treffen sich mit Freunden, wenn sie nicht arbeiten, denn sie sind inzwischen erwachsen.
Brief an Kinder als pdf

Wie sind Sie auf die Idee gekommen Kinderbücher zu schreiben?
Das habe ich meinen Kindern Anna und Jan zu verdanken…

Macht das Bücherschreiben Spaß?

Ja, das Bücherschreiben macht sehr viel Spaß. Wenn nicht, würde ich es sofort aufgeben, denn ich arbeite sehr viel. Meine Kinder und meine Freunde finden, ich sollte ruhig mehr Zeit mit ihnen verbringen. Das Schöne am Bücherschreiben ist, es ist so ähnlich wie Lesen (das ist eins meiner Hobbys), nur kann ich beim Schreiben selber bestimmen, wie es weiter geht. Will ich es spannend haben, schreibe ich etwas Spannendes, will ich es lustig haben, schreibe ich etwas Lustiges… Ich schreibe für mein Leben gern und würde das am liebsten von morgens bis abends tun…

Schreiben Sie auch Bücher für Erwachsene?
Bisher habe ich ein Buch für Erwachsene geschrieben Es heißt „So tickt der Kölner“. Es erzählt witzig von der besonderen Lebensart der Menschen in Köln. Ich bemühe mich, auch in meinen Kinderbüchern so zu schreiben, dass sie auch den Großen Spaß machen. Ich habe aber einen Roman veröffentlicht, der für größere Kinder oder Jugendliche geeignet ist. Er heißt: „Allaq, Jäger im Eis“.

Wie lange schreiben Sie an einem Buch?
Für ein Buch wie „Der schwarze Nebel“ oder „Appetit auf Blutorangen“ brauche ich etwa zwei Monate. Ich sitze von 8 Uhr bis ungefähr 13 Uhr am Schreibtisch (also wenn ihr im Unterricht seid). Die meiste Zeit schreibe ich aber nicht, sondern denke nach. Das Aufschreiben geht eigentlich recht schnell. Aber bis ich weiß, was ich schreiben soll, das dauert lange. Und wenn ich die Geschichte aufgeschrieben habe, dann muss ich sie ja noch überarbeiten. Das dauert auch ziemlich lange.

Wie kommen Sie auf die Ideen für Ihre Bücher?

Meine Ideen für meine Geschichten fallen mir überall ein: Wenn ich fernsehe, ein anderes Buch lese, jemand was in meiner Gegenwart sagt, wenn ich spazieren gehe … Aber vor allem bekomme ich Ideen für meine Geschichten durch Begegnungen mit anderen Menschen.

Wie und wo schreiben Sie Ihre Bücher?
Ich schreibe alles mit dem Computer. Nur wenn mir unterwegs etwas einfällt, das ich nicht vergessen will, schreibe ich in ein Notizbuch.

Ist es schwer ein Buch zu schreiben?
Nein, ich finde es nicht schwer. Aber es ist auch nicht so, dass ich vor dem Computer sitze und immer sofort drauflos schreiben kann. Manchmal starre ich auf den leeren Bildschirm und mir fällt nichts ein. Allerdings bleibe ich dann auf jeden Fall sitzen und wenn ich lange genug warte, kommen die Ideen.

Manchmal kommen mir dann so viele Ideen auf einmal, dass ich nicht schnell genug tippen kann…

Und manchmal habe ich eine Idee, wie das Buch enden soll und wenn ich dann am Ende angekommen bin, ist von meiner ursprünglichen Idee nicht viel übrig geblieben. Wenn die Geschichte fertig ist, muss ich sie überarbeiten. Das macht mir nicht so viel Spaß. Das kennt ihr sicher auch… Da werfe ich Wörter, Sätze, Abschnitte wieder raus, schreibe Stellen neu, setze andere Wörter, Sätze, Abschnitte ein … Puh, das ist Arbeit!

Wer hört Ihre fertigen Geschichten zuerst?
Früher habe ich mein fertiges Manuskript zuerst meinen Kindern vorgelesen. Die haben dann gesagt, was sie gut fanden und was nicht. Sie passten auch auf, dass alles logisch ist. Wenn eine Figur etwas machte, das sie nicht glauben konnten, dann sagten sie: „Das würde der nie sagen!“ Das war eine große Hilfe, denn man kann seine eigenen Geschichten nicht so gut kritisieren wie andere. Inzwischen sind meine Kinder zu Erwachsenen geworden und sie wollen keine Geschichten für Kinder mehr hören.

Nun lesen meine Geschichten sogenannte Lektorinnen und Lektoren. Die tun das Gleiche wie meine Kinder früher, aber es ist deren Beruf. Sie sagen: „Sollte die Hauptperson nicht lieber ein Bär statt ein Hase sein?“ oder „Sollen wir den Rollmops nicht lieber Eduard nennen?“ oder „Die Geschichte ist zu lang, zu kurz, zu gruselig …“

Wie sind Sie auf die Namen „Gregor von Gutenbrink aus dem Hause derer von Niederfahrenhorst auf Burg Kummerschreck“ oder „Fürst Feridun Flint von Funkenflug“ gekommen?
Ich weiß es nicht! Ich weiß es einfach nicht! Keine Ahnung! Plötzlich war der ganze Name da … Ich habe ihn sozusagen in meinem Kopf gefunden. Aber ich bastele mir auch gerne Namen zusammen.

Haben Sie noch einen anderen Beruf?
Ich war Lehrer an einer Grundschule und unterrichtete erwachsene Lehrerinnen im Fach Musik. Das machte mir auch viel Freude. Ich war sehr gerne Lehrer. Ich bin einfach gern mit Kindern zusammen. In der Schule gab ich am liebsten Musikunterricht. Aber als immer mehr Bücher von mir erschienen, hatte ich keine Zeit mehr, mir Mathehausaufgaben auszudenken. Da habe ich entschieden, nur noch Geschichtenerzähler zu sein.

Gibt es Kathi und Bernd wirklich?
Nein. Aber ich kannte ein Mädchen in einer Klasse, in der ich nur Musik unterrichtete, die hieß Kathi. Sie war sehr nett, hatte viele Ideen, hat immer toll mitgemacht und immer gesagt, wenn ihr was nicht passte. Ein bisschen steckt sie sicher in der Kathi in meinem Buch.

Meine Kinder haben einen Patenonkel, der immer gern zu ihnen gekommen ist, als sie klein waren. Er hat allen möglichen Blödsinn mit ihnen gemacht. An ihn habe ich gedacht, als ich Onkel Bernd erfand.

Aber bei Gregor habe ich an niemanden gedacht. Der ist ganz frei erfunden…

Haben Sie auch die Bilder in den Büchern gemalt?
Nein, denn ich kann nicht so gut malen. Aber es gibt Menschen, die können besser malen als Geschichten erfinden, man nennt sie Illustratoren. Die Illustratorin von „Appetit auf Blutorangen“ heißt Gundra Kucy und wohnt in Kanada. Die farbigen Bilder zur „Osterschildkröte“ hat Peter Schnellhardt gemalt, der malt auch Bären. Und die Illustrationen zu „Schirmel und Oderich“ sind von Ramona Reudenbach.

Was machen Sie in Ihrer Freizeit?
Bücher schreiben und Freizeit ist bei mir ziemlich das Gleiche. Aber ich fahre auch gerne Fahrrad, treibe Sport oder sitze an meinem Klavier. Derzeit spiele ich auch in einer Rock-Band Schlagzeug. Natürlich lese ich sehr gerne.

Wo wohnen Sie?
Ich wohne in Köln. Dort bin ich auch geboren, aber zwischen meiner Geburt und heute habe ich auch an einigen anderen Orten in Deutschland gelebt.

Verdienen Sie viel Geld mit den Büchern?
Eine schwierige Frage. Ich will sie aber beantworten. Ich bekomme Geld für jedes verkaufte Buch und wenn ich vor Kindern meine Geschichten erzähle, bekomme ich ein Honorar, das ist auch Geld. Wenn mir aber am wichtigsten wäre, so viel Geld wie möglich zu verdienen, dann würde ich wohl eher Limonade verkaufen, denn es werden ja viel mehr Limonadeflaschen verkauft als Bücher. Ob ich für meine Bücher viel oder wenig Geld bekomme, kann ich nicht sagen. Das sieht jeder anders. Für mich ist es genug Geld. Ich bin aber sehr glücklich, dass ich eine Arbeit ausüben kann, auf die ich mich jeden Tag freue.

Schreiben Sie an einem neuen Buch?
Ja! Aber da verrate ich nichts. Das bleibt noch ein Geheimnis.